Was ist die interessanteste Interpretation, die Sie von Ihrer Arbeit gehört haben?
Meine Kunst hat eine eindeutige Botschaft und ich bin seit einiger Zeit dazu übergegangen in meine Arbeit selbst einzuführen und die Interpretation nicht irgendwelchen Kunsthistorikern zu überlassen. Ich interpretiere meine Arbeit selbst, meine Kunst ist vielschichtig, aber eindeutig. Es ist dem Betrachter überlassen seine eigene Fantasie walten zu lassen und noch ganz eigene Sichtweisen zu haben, es hat selbstverständlich immer mit dem eigenen Erfahrungshorizont zu tun, was wer wie empfindet und wahrnimmt. Die Interpretationen Außenstehender beeinflussen meine Arbeit nicht wirklich, es sei denn es kommt von meinen Kindern. Ihre Kritik nehme ich mir immer zu Herzen. Wenn es zum Beispiel um die Wahl der Titel bei den „Indigenen“ geht, haben sie mich schon gelegentlich kritisiert, da sind sie einfach sensibler als ich. Ansonsten habe ich eine Vision und einen Plan im Kopf, nachdem ich arbeite. Das Feedback der Betrachter ist meist positiv, aber es gab auch schon Leute, die mit den „Peacemakers“ nichts anfangen konnten, das waren eher Menschen, die einfach aus Neugier gekommen sind, meine Arbeit noch nicht kannten und sich auch nicht vorher informiert hatten. Das ist eher die Ausnahme. Meistens stoße ich auf Empathie und Bewunderung für meinen Mut mich solchen Themen zu widmen. Richtig bewusst schaffe ich keine mehrdeutigen Werke. Aber es gibt immer, gerade bei den Gemälden von Indigenen, verschiedene Bedeutungsebenen. Hierbei hilft der Titel einen Zugang zum Verständnis des Werkes zu finden. Zum Beispiel „Der Whistleblower“, das ist der Whistleblower im eigentlichen Sinne als auch der „Whistleblower“ im übertragenen Sinne; sowie u.a. Edward Snowden oder Julian Assange, die ich sehr bewundere. Die subjektive Wahrnehmung ist mir insofern wichtig, als der Betrachter dadurch emotional ins Bild einsteigt. Viele Ausstellungsbesucher fühlen sich durch die starken, leuchtenden Farben angesprochen und verspüren nach dem Betrachten meiner Werke eine energetische Aufladung. Meine Arbeit vermittelt Lebensfreude und Positivität, schärft das Bewusstsein für relevante globale Themen, ohne Schreckensszenarien abzubilden. Ich richte meinen Fokus auf das „Positive“, das Gute und das Schöne, die Vielfalt und Einzigartigkeit jeder Lebensform, die es zu beschützen, zu bewahren und zu vermehren gilt.